”Double Trouble” 02
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Mit einem leisen Murren wachte Jesse auf, seine Blase drückte, aber er wollte eigentlich nicht aufstehen. Er hörte aber auch das eindeutige Murren seines Bruders und stand dann doch lieber auf. Ein wenig wankend, weil er Kopfweh vom Bier hatte, ging er ins Klo, erleichterte sich, wusch sich die Hände und ging zurück ins Bett. Sein Bruder kam ihm auf dem Rückweg schon entgegen, tat es ihm gleich und packte sich danach auch wieder ins Bett zurück. Nur nebenher registrierten sie den Blauen, der zwischen ihnen in der Bettmitte lag und schlief. "Heiße Nacht." murmelte Jesse und Billy nickte. "Jap, heiß." stimmte er zu.
Floyd bekam das nur am Rande mit und drehte sich leicht zu dem einen Zwilling, da es kurzzeitig kälter geworden war, als sie aufstanden. Er selbst war schon vor einiger Zeit schon auf dem Klo gewesen, doch das war im Halbschlaf, da er erst wenige Stunden geschlafen hatte. Und so wachte er auch jetzt nicht auf – der junge Blaue war dazu viel zu müde und zu fertig, denn diese Nacht war erst sehr früh am Morgen zu Ende gewesen.
"War da nicht irgendwas mit dem Süßen ?" fragte Jesse seinen Bruder murmelnd, und Billy versuchte, nachzudenken. "Sein Jungessellenabschied, weil er Heute heiratet." Sein Hirn hatte eine Meisterleistung vollbracht, wenn man bedachte, wie sein Schädel hämmerte. "Heute ? Und wann ?" hakte Jesse nach und entlockte seinem Bruder nur ein Schulterzucken. "Weiß ich doch nicht, frag ihn doch. Hey, Süßer ? Um wieviel Uhr war deine Hochzeit ?"
Zuerst kam überhaupt nichts ... erst einige Momente später hörte man ein fast nicht verständliches "Hnh ?", dem noch ein verschlafenes "Bin müde ..." folgte, ehe Floyd wieder einschlief. Auch ihm dröhnte der Schädel und so war er froh, daß er wieder einschlafen konnte, ehe er vollends aufgewacht war, die Fragen hatte er eigentlich nicht verstanden, sondern nur auf die Stimme reagiert.
Die Zwillinge sahen sich an und grinsten sacht. "Er hat's garantiert verpennt." stellten Beide synchron fest, sie blickten auf die Uhr und neigten sich zu dem Blauen. "Bei dem nächsten Piepton ist es siebzehn Uhr dreißig ... pieeeeep !"
Zuerst grummelte Floyd nur, doch dann schlug er ein wenig die Augen auf und blinzelte zu dem Zwilling vor seinem Gesicht. Irgendetwas nagte an seinen Gedanken und er fragte sich gerade was, als es ihm siedendheiß einfiel und er mit einem lauten Schrei in die Höhe schoß und sich gleich darauf mit einem Jammern den Kopf hielt. "Oh mein Gott – mein Schädel zerspringt gleich. Oh shit, shit, shit – das gibts doch nicht. Ich hab die Hochzeit verpennt, die war schon um eins ... aber wie ... wo ... was ?" Erst bei dem Letzteren blickte er verwundert um sich und dann auf die beiden Zwillinge neben sich. "Häh ?"
"Filmriss." stellten Beide wieder synchron fest und blickten den Blauen an. "Hi, erinnerst du dich an uns ?" Wieder sprachen sie gleichzeitig und lächelte Beide. Mal sehen, wann es bei Floyd Klick machte. Auf jeden Fall war er zu spät für die Heirat und irgendwie hatten sie Beide das auch verpennt, aber sie hatten ihm eine heiße Nacht verpasst, genau wie Steph es sich vorgestellt hatte. Oder sollten sie nicht soweit gehen ? So genau hatte sich Stephen nicht ausgedrückt.
Doch der war nicht da und hatte auch Floyd nichts von seinem Plan erzählt. Es dauerte wirklich noch einige Momente, bis dem Blauen einige Brocken wieder einfielen und er ließ sich mit einem leisen Stöhnen wieder zwischen die Zwei fallen, strich sich über das Gesicht und lächelte schließlich schief. "Ja, ich erinnere mich ... bruchstückhaft. Ihr wart die zwei Bullen, die uns so geschockt haben. Dann kann ich mich nur noch dran erinnern, daß wir tanzten ... und Bier tranken, uns küßten und dann ... irgendwie erinner ich mich daran, daß wir hier in dem Bett verdammt viel und verdammt geil gepoppt haben, aber das ist irgendwie alles. Wo bin ich hier eigentlich ?"
Na, das war ja schon mal ein Anfang. "Du bist bei uns Zuhause. Steph war beschäftigt und Rulf war, glaube ich, so dicht, daß er schon gepennt hatte. Da dachten wir, daß wir dich mit zu uns nehmen, du hattest glaube ich, nichts dagegen." erklärte Jesse. "Aber so genau erinnern wir uns auch nicht. Nur, daß du wohl deine Hochzeit total verpennt hast ... sorry, Süßer."
"Shit ... jep. Und ich kann nich mal sagen, daß es mir leid tut. Aber mir wirds leid tun, wenn ich meinem Vater in die Hände laufe, das kann was werden." Leise seufzend, stand Floyd langsam auf, achtete darauf, seinen hämmernden Schädel zu schonen und nahm sein Handy aus der Hosentasche, um es anzuschalten. Und wie er es sich schon dachte, plärrte ihm der Jingle entgegen, daß er Nachrichten auf seiner Box hatte und er hielt sich mit einem leicht verzerrten Gesicht ein Ohr zu, während er mit der anderen Hand durch die Menüs klickte. Als er jedoch sah, daß er vierzehn Messages hatte, gingen ihm ein wenig die Augen über – und er setzte sich doch wieder zurück aufs Bett, klickte sich durch die Nachrichten und man konnte ziemlich gut sehen, was er sich bei jeder Nachricht dachte.
Beide Zwillinge beobachteten das Ganze. Der Gesichtsaudruck variierte von angeekelt bis erstaunt, wütend, blass, verwundert und blieb letztlich bei deprimiert hängen. Jesse seufzte leise und rückte vor zu dem Blauhäutigen, während sein Bruder aufstand und ins Bad ging, um ein Glas Wasser und Aspirin zu holen, damit Floyd seine Kopfschmerzen loswurde. "Tut uns echt leid, das haben wir nicht gewollt." Jesse und Billy hatten das wirklich nicht geplant.
Das brachte den Blauen dazu, ein wenig verwundert auf den Zwilling zu blicken, der sich nun neben ihn setzte. "Um ehrlich zu sein – ich bin euch Jungs dankbar. Ich wollte die häßliche Pute nie heiraten, das hat mein Vater arrangiert. Die häßliche Tochter eines Geschäftsfreundes ... und da ich erst Morgen einundzwanzig bin, konnte ich mich nicht weigern, weil ich vom Gericht dazu verdonnert wurde, so lange auf ihn hören zu müssen, weil ich mt achtzehn mit Alkohol erwischt worden bin. Oder so ähnlich. Jedenfalls ist die Hochzeit geplatzt – die Braut und ihr Vater sind wütend bis zum Abwinken, sie will nichts mehr von mir wissen und mein Vater droht mir mit Knast und Enterbung, wenn ich nicht auftauche und Heute noch den Ehevertrag unterschreibe und sie Morgen heirate." Bei dem Letzten zog sich langsam ein megabreites Grinsen über die Lippen Floyds, als er das Handy zuklappte und sich auf das Bett zurückfallen ließ. "Mal ehrlich – wie gut stehen die Chancen, daß er mich hier findet ?"
"Ziemlich schlecht, würde ich sagen." Billy kam mit dem Wasserglas aus dem Bad und grinste breit. Das war ja mal ne tolle Story, so etwas erlebte man wirklich nicht jeden Tag. "Hier, damit kannst den Kater vertreiben." Er reichte Floyd Glas und Tablette und setzte sich dann auf die andere Seite von dem Blauen. "Du kannst gern hierbleiben, ich denke mal nicht, daß du uns die Bude ausräumst, wenn wir arbeiten."
"Um Gottes Willen, Nein ... ich ..." Allein schon der Gedanke, so etwas zu tun, ließ die Wangen Floyds dunkler werden und er schüttelte vehement den Kopf. "Nönö, das mach ich nicht. Wär auch nur bis Mitternacht, dann hab ich meine Ruhe und kann abhauen. Aber wenn ihr wollt, paß ich auf, bis ihr wiederkommt, damit nicht ein Anderer auf die dumme Idee kommt, einzusteigen ? Ihr habt hier ziemlich gutes Zeug, allein schon der Fernseher ist erste Sahne." Das war Floyd vorhin aufgefallen, als er im Wohnzimmer das Handy geholt hatte – die Wohnung war modern, doch nicht kalt eingerichtet und bot nicht nur eine regelrechte Cinemathek, sondern auch ein verdammt gut bestücktes Hifi-Regal und zwei ebenso klasse bestückte Computer.
Zeug, daß die Zwei auch brauchten, sie tanzen für ihr Leben gern und da war eine gute Anlage das A und O. "Mach dir da mal keinen Kopf. Und du kannst auch bis Morgen früh bleiben, kein Problem. Unsere Wohnung ist groß genug." erklärte Billy der wieder aufstand. "Wenn du duschen magst, kein Problem, einfach rein ins Bad." erklärte nun Jesse, der auch aufstand, um mit seinem Bruder ins Bad zu gehen. "Wir machen uns schnell frisch." kam es von Beiden und schon standen sie in der recht großen Duschkabine.
Floyd zögerte noch einen Moment – doch dann kam er nach und schluckte schwer, als er die Zwei in der Kabine sah. Sie waren ein einfach nur heißer Anblick ... und er sah sich einen Moment lang satt, ehe er näherkam und nun doch ein wenig scheuer werdend fragte, da er nun wieder einigemaßen nüchtern war. "Darf ich ... auch rein ? Oder duscht ihr lieber alleine ?"
Jesse schob die Kabinentür ein Stück auf und grinste sacht. "Hier ist genug Platz, kannst mit reinhüpfen." Die Zwei warteten auf ihn und holten ihn in ihre Mitte, nachdem Floyd auf dem Klo und zu ihnen gekommen war. "Brauchst nicht schüchtern sein. Vor allem nicht nach der letzten Nacht, du warst echt heiß."
"Wenn ich mich nur an was deutliches erinnern könnte ... mir brennt zwar der Hintern, und ich war verdammt wohlig ausgelaugt, aber was genaues will mir nicht in meine hämmernde Birne kommen." Der Blaue konnte sich nicht helfen und wurde erneut dunkler auf den Wangen ... wenn er besoffen war, besaß er weniger Hemmungen, doch jetzt war er nüchtern und wußte so ziemlich genau, was er gern mit den Beiden anstellen oder mit sich anstellen lassen würde.
"Nur keine Hemmungen, Süßer, du bist unser Gast - du kannst gern machen, was du magst, und wir sind für das eine oder andere gewiss nicht abgeneigt." wisperten Beide und fingen an, den Körper von Floyd einzuseifen.
Heiser aufkeuchend, schloß Floyd die Augen und ließ Hemmungen Hemmungen sein. Er wurde von beiden Seiten verwöhnt und das so heiß, daß seine Libido wieder ansprang und er sich den einen Zwilling schnappte, ihn leidenschaftlich küßte und dunkel an dessen Lippen keuchte, als er fühlte, wie sich der andere Zwilling von hinten an ihn schmiegte. "Gott, ihr Zwei seit so heiß ... ich will verdammt sein, aber ... können wir nicht ... irgendwas ?"
"Zu dritt ? Klar ... wie heute Nacht." Sie hatten ihn ins Sandwich genommen und taten das gleiche nun auch wieder, wenn auch etwas anders. Sie liebten es zu spielen, und gerade Floyd war ihnen sehr sympathisch und nach der letzten Nacht wussten sie auch, was sie mit ihm anstellen konnten und was sie lieber sein ließen. Genug Zeit für einmal hatten sie ja noch, und vielleicht blieb ihr Gast ja doch etwas länger.
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Die Zwillinge betraten zusammen mit Steph leise die Wohnung. Scheinbar schlief Floyd auf dem Sofa, er war beim Fernsehen eingeschlafen. Sie hatten Stephen im Club getroffen, denn der hatte sich Sorgen um seinen Freund gemacht. Sie hatten ihm alles erklärt und dann noch eine kleine Torte beschafft, weil Heute ja der Geburtstag war. Es war ein Uhr Nachts und so schlichen sich die drei an das Sofa und neigten sich zu dessen Kopf, um ein leises "Happy Birthday to you ..." zu singen, das langsam lauter wurde. Den Kuchen hatten sie auf den Couchtisch gestellt und Kerzen, die eine 21 bildeten, angezündet.
Es dauerte einen Moment, bis der schlafende Blaue aufwachte und ein kurzes "Hnh ? Wa ...?" von sich gab. Doch dann sickerte in sein noch immer ein wenig vom Schlaf benebelte Denken, was dieses Singen zu bedeuten hatte und er lachte laut, stand auf und umarmte die drei Singenden glücklich. Es war mitten in der Nacht – und so, wie es aussah, war er endlich einundzwanzig und damit frei von der Fuchtel seines Vaters. "Mensch – das ist klasse ! Was machst du denn hier, Steph ... ach egal, ich hoffe nur, mein Alter hat dir das Leben nicht zur Hölle gemacht ?"
"Naja, ich hab ihn abgewimmelt und bin in den Club geflüchtet. Selbst wenn er mich verfolgt hat, ich glaube nicht, daß er sich da reingetraut hat." lachte Steph, was genau der Alte ihm alles angedroht hatte, behielt er jetzt erstmal für sich. Sein Freund hatte seinen Ehrentag und das zählte erstmal. "Wir dachten, wir schleppen ihn mal her, er hat sich echt Sorgen um dich gemacht." Billy und Jesse erklärten kurz Stephs Anwesenheit und holten alkoholfreies Bier aus dem Kühlschrank, so fiel das Anstoßen etwas weniger blau aus.
Floyd schüttelte nur kurz den Kopf und quetschte seinen Freund noch einmal an sich, ehe er ihn wieder losließ und auf die Couch zog. Die Zwillinge waren für einige Minuten weg und er konnte sich schon denken, daß sie ihnen die Zeit ließen, kurz ungestört zu reden. "Was hat mein Alter gesagt ? Ich hoffe, er ist nicht zu ausfallend geworden ... der Arsch kann ganz schön aufgehen."
"Naja, du kennst deinen Alten und ich kenne ihn auch ein wenig, schließlich sind wir Beide lange genug Freunde. Sicher ist er ausfallend geworden, aber er kann mich mal. Ich hab gesagt, ich weiß nicht, wo du bist, schließlich hat er ja mal untersagt, daß wir uns treffen, weil ich ja nicht der richtige Umgang bin. Hab ihn halt abgewimmelt und Rulf war ja auch noch da, er hat deinen Alten schön aus meiner Wohnung und direkt in die Arme von Mrs. Hanson geschoben." Stephen grinste." Du weißt, was sie von Unruhestiftern hält, egal, wie schick der Anzug is." Sie war extrem angepisst gewesen, weil sie gut erholt heimgekommen war und ein paar Stunden später kam dieser Kotzbrocken und schrie das Haus zusammen.
Floyd bekam sich vor Lachen nicht mehr ein, als er das hörte, denn er wußte nur zu gut, was für ein Besen die Frau werden konnte. Und er wußte auch, daß sein Vater solche Frauen haßte und schleunigst das Weite gesucht haben mußte, gerade, weil Rulf noch dagewesen zu sein schien. Sein Vater hatte eine tiefverwurzelte Abneigung gegen Rote – und gerade auch deshalb besaß Floyd so viele rothäutige Freunde. "Echt, das ist herrlich – und ich danke dir, ich weiß nicht, was ich ohne dich gemacht hätte. Jetzt bin ich frei – frei, frei, frei. Denn auch wenn mein alter Herr die Vormundschaft hatte, ohne meine Unterschrift sind weder Ehevertrag noch Ehe gültig, ich bin SO froh !!!"
"Na, das glaube ich gern. Da war das kleine Missverständnis mit den Zwillingen ganz gut. Eigentlich sollten sie dir einen unvergesslichen Abend machen - daß du halt noch was hast, wo du dran denken kannst, wenn du unter die Haube kommst. Daß sie dich mitnehmen und durchpoppen war nicht geplant, und schon gar nicht, daß ihr drei total verpennt. Aber das war wohl Schicksal." Stephen grinste nur wieder und drückte seinen Freund an sich. "Und, wie war's ?"
Ihm antwortete nur ein ebensolches Grinsen und Floyd schloß genießend die Augen, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. "Einfach nur unbeschreiblich ... es ist der Wahn, wenn man zwischen ihnen ist und von ihnen verwöhnt wird ... man weiß gar nicht, wohin mit den Händen und ... oh Gott, es war unbeschreiblich."
"Haben sie dich auch schon ins Sandwich genommen ? Oder war das in der Nacht, wo du deinen Blackout hattest ? Musst dich nur erinnern, ob du deinen Schwanz in einem der Beiden hattest und selber einen Schwanz von dem Anderen in dir." Steph hatte das auch schon durch und das war der absolute Wahnsinn gewesen. "Wir hatten ihn als Sandwichbelag." kam es von Billy und Jesse, die nun grinsend aus der Küche kamen.
"Es war der absolute Wahn ... ich kann es nicht fassen, daß ihr Zwei noch nicht von Jemandem gefangen, gekettet und einbehalten wurdet. So gut wie ihr kann Niemand sonst sein – ich glaub einfach nicht, daß es was Besseres gibt." Die Augen Floyds schimmerten, als er redete ... denn selbst wenn er sich nicht mehr an die Einzelheiten erinnern konnte, das Gefühl war da und wenn es auch nur halb so gut war wie die Dusche, dann konnte es nur fantastisch gewesen sein.
Die zwei lachten leise. "Schmeichler." gaben sie dann gleichzeitig von sich und man sah ihnen an, daß sie solche Komplimente gern hörten. Sie verteilten die Biere und setzte sich zu den beiden Gästen. "Was machst du jetzt eigentlich ?" fragte Stephen. Alles hatte sich jetzt ganz anders entwickelt, als Floyd gedacht hatte.
Leise seufzend, nahm dieser sein Bier auf und trank ein wenig, ehe er vornübergebeugt sitzenblieb und die Flasche zwischen seinen Händen rollte. "Ehrlich ? Weiterstudieren. Aber ich muß mir eine neue Wohnung suchen, die mein Alter nicht kennt, damit er mich nicht dauernd nervt ... das wird das Happigste, ich brauch was, wo er niemals finden würde. Zumindest nicht sofort. Aber da mach ich mir später Gedanken, jetzt entspanne ich mich erst einmal und freue mich über meine neugewonnene Freiheit."
"Wohn bei uns, wir haben noch ein Gästezimmer, das vermieten wir dir. Du bist zuverlässig und meintest ja selber, daß Keiner draufkommt, daß du hier bist." platzte Jesse heraus, sein Bruder nickte und fügte ein "Wir hatten eh überlegt, unterzuvermieten." an. Stephen verengte kurz die Augen. Die zwei logen, das sah er ihnen an, aber es war eine gute Idee. "Ist doch perfekt." gab er seinen Senf dazu und wenn Floyd zustimmte, konnten sie jetzt wirklich noch die Freiheit feiern.
Der junge Blaue hätte nicht verdatterter blicken können, wenn aus den beiden Zwillingen noch ein Dritter gewachsen wäre. "Hier ...? Ich kann hierbleiben ? Das ... meint ihr das wirklich ernst ? Ihr kennt mich doch gar nicht ... und ... ich ... wieviel kostet die Miete ?" Floyd sah mit einem Blick, daß es den Beiden wirklich ernst zu sein schien und so ergab er sich in sein Schicksal und lächelte ergeben, als seine praktische Seite die Oberhand gewann und er nach der Miete fragte. Denn er bekam nicht viel Geld in seinem Kellnerjob und konnte sich deshalb nicht viel leisten.
Die Zwillinge steckten kurz die Köpfe zusammen und tuschelten über die Miete, dann, nach kurzem Beraten, waren sie sich einig. "100 im Monat, und wenn du Nachts da bist, passt auf die Bude auf." legten sie fest und hoben die Bierflaschen um anzustoßen. "Gebongt ?"
"Öh ... ja klar ? Das ist weniger als meine alte Bude gekostet hat und ist doch selbstverständlich, wenn ich aufpasse ?" Nun doch ein wenig überfahren, stieß Floyd mit ihnen an und lächelte verlegen, denn das Angebot war mehr, als er eigentlich erwartet hatte, als er Heute Nachmittag aufgewacht war.
"Gut, dann ist das geklärt." Stephen war zufrieden und den Zwillingen sehr dankbar. Jetzt tranken sie ein wenig von dem alkoholfreien Bier und dann verzupfte er sich wieder. Morgen war Uni, und da würde er Floyd auch wieder sehen und dann mit den anderen Zweien ein klein wenig feiern, und vielleicht mit Floyd in den Club gehen, in dem die Zwillinge tanzten.
Davon ahnte der jedoch nichts – er war im Moment einfach viel zu glücklich, denn die schlimme Zukunft, die er bis vor einem Tag noch vor sich gehabt hatte, war nun von ihm genommen und er konnte tun und lassen, was er wollte. Alleine schon dieser Gedanke war so viel, daß er glaubte, zu träumen – doch im Moment war er viel zu froh und lachte, trank mit ihnen und freute sich einfach, daß er nun wieder eine Zukunft hatte.
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