”Welcome Back” 01
 

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Mit forschem Schritt und sichtbarer Selbstsicherheit betrat Elay das Hotel. Er hatte dort eine geschäftliche Verabredung und ging schnurstracks in das Restaurant, in dem man wohl für ihn und den Geschäftspartner einen extra Raum reserviert hatte. Hinter ihm lief sein Bodyguard, den er zu hundert Prozent vor der Tür lassen wollte. Elay fragte sich noch immer, warum dieser Mann ein so gutes Zeugnis hatte, und doch so inkompetent war ... aber er gab ihm noch ein wenig Zeit, da er erst gut einen Monat in seinen Diensten stand. Als er den Raum betrat, wartete sein Geschäftspartner am Tisch und paffte einen dicke Zigarre. “Guten Tag, Mr. Thommas.” Elay begrüßte ihn höflich und war nicht überrascht, daß der deutlich Ältere nicht aufstand. Oft wurde er von Älteren nicht respektiert, doch das änderte sich meistens schnell, wenn sie mit ihm sprachen.

"Ah, Mr. Walker - schön, daß sie pünktlich kommen. Setzen sie sich, dann können wir noch einmal über den Vertrag gehen." Thommas besaß eine Firma, die eine bestimmte Sorte an Chips herstellte und wußte, daß er in einer außerordentlich günstigen Lage war. Es gab außer dem jungen Mann vor ihm noch einen Konkurrenten und so konnte der Ältere die Verhandlungen zu seinen Gunsten bestimmen. "Nun, Mr. Walker ... ich bin sehr froh, daß sie zugestimmt haben, das Gespräch hier in dem Hotel zu führen. Ich mag diese Geschäftsräume nicht, sie sind mir zu klinisch - auch wenn sie es in ihrem jungen Leben sicherlich bisher anders kennengelernt haben, so ist es angenehmer für beide Parteien, wenn man gewisse Ahnnehmlichkeiten genießen kann." Während er sprach, nahm der Ältere wieder einen Zug von seiner Zigarre und nachdem er geendet hatte, trank er einen Schluck seines Whiskeys, ehe er ihn wieder abstellte und darauf wartete, daß sein Gegenüber die Verträge herausholte.

Das tat er auch sogleich, und legte sie dem Älteren vor. “Ich denke, wir sind beide Geschäftsmann genug, um uns nicht mit solchen Floskeln aufzuhalten. Wir sind schließlich geschäftlich hier, und nicht wegen einem guten Essen. Sagen sie mir, was sie verlangen ... ich weiß von der anderen Firma und erwarte, daß sie pokern wollen.” Elay ließ sich nicht lange bitten - er hatte wenig Zeit, und wollte sich hier nicht zu lange aufhalten.

"Direkt, wie man es von ihnen gewohnt ist, Mr. Walker ... ja, das schätze ich so an ihnen." Der Ältere lachte kurz gehässig, doch dann wurde er wieder ernst und nickte. "Sie haben völlig recht - ich möchte das Beste aus dieser Situation herausholen und wir wissen beide, daß sie meine Computerchips haben wollen. Nun ... ich will einen Vertrag auf zwei Jahre, einen Kaufpreis von fünfhundert Millionen Dollar und ich möchte, daß sie mich diesen Abend zu einem Event begleiten. Wenn ich dort mit ihnen gesehen werde, steigert es mein Ansehen, und ich kann vielleicht das eine oder andere Geschäft abschließen."

“Ein Event ?” Elay hatte das Meiste von den Wünschen erwartet, aber das mit dem Event kam selbst für ihn überraschend. Er ahnte, daß es kein Footballspiel war, und verengte kurz die Augen. “Ich vermute ein Kampf.” Er tippte jetzt einfach ins Blaue, denn der alte Mann war bekannt dafür, daß er gern hoch wettete, und das ging nur bei Streetfights.

Und mit dieser Antwort entlockte er Thommas ein hartes Lachen. "Man sagt, sie wären sehr intelligent, Mr. Walker - und wie ich sehe, entsprechen sie diesen Gerüchten. Ja, ein Kampf - Pferderennen sind mir inzwischen zu langweilig geworden, ich habe eine wesentlich unterhaltsamere Weise gefunden, zu wetten. Es geht um einen Streetfight, Mr. Walker ... und nicht die Sorte, die man in den Gossen findet, sondern ein Event, zu dem nur eine bestimmte Klientel eingeladen ist. Ich möchte, daß sie mich begleiten - denn dort gibt es viele Geschäftsleute und höhere Persönlichkeiten, die davon beeindruckt sein werden, und das auch in ihren Wetten zeigen." Der Ältere scherte sich so wenig um die Leben der Fighter wie um Rennpferde ... für ihn zählte nur, daß man dort Geschäfte schließen und Bekanntschaften erneuern, und sehr viel Geld gewinnen konnte.

Der Mann war wirklich direkt - etwas, das Elay eigentlich schätzte, aber diesen Kerl fand er widerlich. Trotzdem brauchte er die Chips, die dessen Firma herstellte, und so nickte er. “Ich werde mitkommen. Um wieviel Uhr ?”

"In einer halben Stunde sollten wir losfahren, Mr. Walker. Das Event beginnt zwar erst um zwanzig Uhr, doch es ist immer ratsam, eher dort zu sein, damit man sich die guten Wetten sichern und ein wenig seine Kontakte pflegen kann." Eigentlich war dies der Hauptgrund für diese Events ... die Fights dienten der Unterhaltung, und boten nur den Rahmen für diese Art von Geschäften.

“So schnell schon ? Nun gut.” Daß es so schnell ging ärgerte den jungen Geschäftsmann schon - er hatte eigentlich noch einen Termin, aber den musste er nun absagen. Und so nahm er sein elektronischen Terminplaner hervor, schrieb rasch eine Nachricht und schickte sie an seinen Sekretär. “Dann werde ich wohl gleich hierbleiben und noch etwas zu mir nehmen.”

"So hatte ich es eigentlich geplant, Mr. Walkers. Ich nehme mir für meine Geschäfte immer Zeit - denn gerade das sollte man nicht übereilen. Doch vielleicht ist es nur mein Alter, das daraus spricht ... die jungen Geschäftsleute heutzutage sind alle so fürchterlich unter Streß, das ist auch der Grund, weshalb ich zuerst mit ihnen sprach. Denn der junge Geschäftsführer der anderen Firma besaß die Frechheit, mir zu sagen, daß ein Verhandlungstreffen nur eine halbe Stunde zu dauern habe, da er noch den ganzen Tag Termine und mich gerade einmal so eingefügt hatte." Man hörte Thommas nur gut an, wie sehr ihn ein solches Verhalten anwiderte - und daß das der Hauptgrund gewesen war, daß er dem Vertrag mit Elay so wohlwollend gegenüberstand.

“Das klingt fast nach Miles MacFenn.” Er kannte den Mann und mochte ihn nicht. Einerseits war er ein Konkurrent, aber andererseits war die Art des Mannes einfach unhöflich. Als ein Kellner kam, bestellte er einen Snack und ein Glas Wasser ... das genügte ihm am frühen Abend.

Thommas hielt sich weiterhin an seinen Whiskey und die Zigarre, die er langsam und genießend paffte. Er würde bei dem Event etwas zu sich nehmen - denn er wußte aus persönlicher Erfahrung, daß dort nur das teuerste und beste Essen serviert werden würde. Doch er sagte nichts und ließ den jungen Mann vor sich in Ruhe essen - denn auch wenn dieser schon seit seinem siebzehnten Lebensjahr die Firma seines Stiefvaters übernommen hatte, so bezweifelte Thommas sehr, daß sein Gegenüber den exquisiten Geschmack und das Flair dieser Delikatessen überhaupt zu würdigen wußte.

Er wusste es nicht zu würdigen, da er ahnte, wie dekadent es dort zugehen würde. “Sie essen sicher dort, vermute ich ?” fragte er interessiert. Denn er studierte den Mann, der vor ihm saß - und bisher gefiel er ihm nicht besonders und er würde sich auch nicht mit ihm abgeben, wenn er nicht ein Geschäft mit ihm tätigen müßte.

Das ahnte Thommas ... doch anders, als man meinen könnte, machte es ihm nichts aus, da er selbst hart und ruchlos bei den Geschäften war. "Natürlich, Mr. Walker - es schmeckt viel besser, wenn man dabei einen harten Fight beobachtet und sich von hübschen Frauen bedienen läßt. Ah, das erinnert mich an die Geschichte der Menschheit - es gab immer Männer, die mehr Geschäftssinn hatten als die gemeinen Arbeiter und dafür sorgten, das alles ineinanderlief und funktionierte."

“Ich verstehe, und ich bin wirklich neugierig - es wäre der erste Kampf, bei dem ich zusehe.” Elay gab es offen zu und ahnte, daß er jetzt müde belächelt wurde.

So war es auch - doch nicht lange, denn sie wurden nun beide fertig und nachdem der Jüngere gezahlt hatte, stand Thommas auf und nickte zu Elay. "Kommen sie. Wir fahren in meiner Limousine, ihr Wagen kann uns folgen." Dann ging er ihm vor und würdigte den Bodyguard keines Blickes, der hinter dem jüngeren Firmenboß herging und auf ihn aufpaßte.

“Wir gehen noch weg.” erklärte Elay seinem Bodyguard, und er merkte schon jetzt einen leicht genervten Ausdruck in dessem Gesicht. Vor dem Hotel wartete sein Chauffeur und der junge, blaue Geschäftsmann sagte ihm Bescheid, daß er nachfahren sollte, ehe er in den Wagen des Geschäftspartners einstieg. Wie erwartet, fuhren sie in ein altes Industriegebiet und in eine Art Tiefgarage. Dort standen noch mehr Luxuswagen und das hieß, daß schon ziemlich viele anwesend waren.

Ein Anblick, der Thommas ein selbstgefälliges Lächeln entlockte, als er ausstieg und schon an den edlen Limousinen sehen konnte, welche seiner Geschäftskollegen und Freunde schon hier war. "Kommen sie, Mr. Walker - ich stelle sie vor und sie werden sehen, es lohnt sich !" Noch während er sprach, ging der Ältere vor und wartete kaum auf Elay und dessen Bodyguard, während sein eigener Bodyguard erfahren bei seinem Arbeitgeber blieb und ihm schon die Türe zu den Rängen aufhielt.

Elay und sein Bodyguard traten ein und schon sah er, was er erwartet hatte. Geschäftsleute, Edelhuren und Callboys, die kaum mehr als Lendenschurze trugen. Es war genauso dekadent, wie er es erwartet hatte und Elay hob kurz eine Braue, als er ein bekanntes Gesicht sah. Ein Mann, von dem er so etwas nie erwartet hatte. “Jetzt verstehe ich, was sie meinen.”

Es war ein alter Geschäftsfreund seines verstorbenen Stiefvaters, der in der Waffenindustrie tätig war. Thommas bemerkte allerdings nicht, daß der Jüngere neben ihm für einen Moment wütend die Hände zu Fäusten ballte, sondern zog ihn schon weiter zu anderen Firmenbossen und Politikern, die er freudig begrüßte und ebenso freudig von ihnen begrüßt wurde. Auch der junge Blauhäutige wurde den hochgestellten Persönlichkeiten vorgestellt, sofern sie ihn nicht kannten - doch das war nur bei zweien der Fall, da Elay oft genug in hohen Kreisen Geschäfte tätigte oder auch auf die Bälle und Empfänge ging, die er durch seinen Status als einer der reichsten Männer Amerikas besuchen mußte.

Hier war der junge Geschäftsführer sehr höflich und selbstsicher. Er wusste, wie er sich zu verhalten hatte und tat es auch, damit man ihn ernst nahm. Er kotzte ihn eigentlich an hier zu sein, aber er brauchte die Chips der Firma. Als sich eine der Huren an ihn drängte, zog er ungehalten die Brauen zusammen, und schob sie unsanft weiter. “Wenn ich es erlaube, verstanden ?”

Die Hure verzog nur kurz gespielt beleidigt das Gesicht - doch dann suchte sie sich einen willigeren Kunden und der große, rothäutige Bodyguard zuckte unmerklich unter dem mehr als nur kalten Blick der türkisen Augen seines Chefs zusammen. Er hatte bisher nur Politiker bei ihren Amtsreisen beschützt und wußte nicht, wie er sich hier verhalten sollte - und so war ihm auch entgangen, daß sein Chef definitiv nicht von den Edelhuren hier angetan war. "Sorry, Boß ... wird nicht mehr passieren." Die Worte waren so leise, daß nur der junge Blauhäutige sie verstehen konnte - denn der große Bodyguard wußte zumindest, daß er diskret sein mußte. Diese ganze Zusammenkunft war ein Horror für ihn ... denn überall waren Leute, die sich eng aneinanderdrängten und er konnte nicht sehen, ob einer von ihnen bewaffnet war oder nicht, und er wollte sich auch nicht zu nahe aufdrängen, da die Gespräche sichtbar privater oder geschäftlicher Natur waren, und ihn nichts angingen.

Elay ärgerte es, daß sein neuer Bodyguard nicht geeignet war. Er hatte wirklich mehr erwartet, und antwortete nicht auf dessen leisen Worte. Er konzentrierte sich auf die Gespräche und versuchte, sich mit einzubringen. Zum Glück fingen die Kämpfe in ein paar Minuten an, so musste er sich vorerst nicht zu lange mit diesen Männern abgeben.

Jene genossen es, sich über die Kämpfer zu unterhalten und untereinander zu wetten, wer die jeweiligen Kämpfe gewinnen konnte. Dabei fiel immer wieder der gleiche Name und auch Thommas wirkte mehr als nur begeistert, als er sich zu seinem jungen Geschäftspartner umdrehte. "Sie haben großes Glück, Mr. Walker - einer der besten Kämpfer, der zur Zeit verfügbar ist, wird heute Abend antreten. Er hat keinen Sponsor ... aber er ist mehr als nur hart, und hat sich seinen Rang alleine erkämpft. Er wird allgemein 'die Faust' genannt, da seine Fäuste tödlich sein können - doch bei den heutigen Kämpfen wird nicht bis zum Tode gekämpft, da viele der Gäste ihre eigenen Kämpfer mitgebracht haben."

“Ich verstehe ... und ich denke, sie werden ihre Kämpfer nicht sterben lassen wollen, sie sind ja auch Profit.” Der Jüngere setzte sich zu Thommas in einen der Sessel und war erleichtert, da sie hier durch die Paravents ein wenig vor Blicken geschützt waren. “Ich bin sehr gespannt - auch auf diesen Kämpfer, der 'Die Faust' genannt wird.”

"Oh, das können sie, Mr. Walker - es ist immer wieder ein Genuß, ihn kämpfen zu sehen. Er hat einen ganz eigenen Stil und scheut sich nicht, Knochen zu brechen ... auch wenn er darauf achtet, daß es keine bleibenden Schäden gibt, solange die 'Nicht töten'-Klausel gilt. Wenn sie jedoch aufgehoben ist, wird er wirklich brutal - ich habe einmal gesehen, wie er einem Kämpfer den Schädel mit einem einzigen Faustschlag eingeschlagen hat." Alleine schon der Gedanke an diesen Kampf ließ Thommas leicht lächeln und in seinen Augen spiegelte sich für einen Moment die Gier nach dieser Art von Unterhaltung ... doch dann fing er sich wieder und winkte einem der höflichen Ober, bestellte einen Whiskey und Kaviar, ehe er sich wieder seinem Gegenüber zuwandte und kurz nickte. Durch die mit edlen Stoffen bespannten Paravents bot sich eine gewisse Anonymität, und man konnte dem Kampf zusehen und reden, ohne gesehen zu werden ... und auch die teuren Tische, Stühle und der mit Teppich bezogene Boden boten einen wahren Luxus, den nicht jede Arena bieten konnte. 

Eine Anonymität, über die der junge Firmenleiter mehr als froh war. Er blickte hinab in den Ring, als die ersten beiden Kämpfer eintraten und als sie anfingen, versuchte er seine Abscheu dem Ganzen gegenüber so gut es ging, zu verbergen. Die Männer schlugen mehr als brutal aufeinander ein und hatten dabei teils ein irres Grinsen im Gesicht, wenn sie den Gegner nochmal traten oder schlugen, wenn er schon am Boden lag. Nicht töten hieß nicht, daß sie ihn nicht doch zum Krüppel schlugen.

Doch bevor es zu schlimm werden konnte, beendete der Ringrichter den Kampf, denn an diesem Abend galt ausdrücklich, daß keine bleibenden Schäden verursacht werden durften. So ging es immer weiter, und vor einem jeden Kampf hatten die reichen Gäste die Gelegenheit, bei einem wartenden Angestellten des Arenabesitzers ihre Wetten abzugeben, ehe der Kampf eröffnet wurde und die geladenen Gäste unterhielt. Natürlich wetteten die Gäste auch untereinander - doch die offiziellen Wetten, welche von den Angestellten notiert wurden, sicherten das weitere Bestehen der Arena, da zehn Prozent der Wettsummen an den Veranstalter gingen. Nach einer Weile, als eine kurze Pause für die Gäste eingeschoben wurde damit diese essen konnten, nickte Thommas zufrieden und aß seine Brötchen mit dem sündhaft teuren Kaviar, die er sich zuvor bestellt hatte. "Ah, Mr. Walker - ich wünschte, sie hätten nicht immer diese kühle Maske auf ihren Zügen. Man kann überhaupt nicht sehen, was sie denken ... nicht einmal bei einem so herausragenden Event wie diesem hier. Viele der Gäste haben ihre besten Kämpfer mitgebracht und die Fights sind so gut wie selten, auch wenn keine Waffen erlaubt sind." Man hörte dem älteren Blauen seine Begeisterung mehr als nur deutlich an und sah sie ebenso deutlich auf seinen Zügen, die vor Aufregung ein wenig dunkler geworden waren, als das Blut in dessen Wangen schoß.

“Nun, sie kennen meinen Ruf, Mr. Thommas. Glauben sie mir, ich finde dieses Event sehr aufregend.” Und ekelerregend, denn das alles hier war gegen sämtliche von Elays Prinzipien. Er war jetzt nur mitgegangen, um das Geschäft zu sichern. “Ich vermute, dieser erstklassige Kämpfer wird ganz zum Schluss kämpfen, um die Spannung noch zu steigern ?”

"Nein, Mr. Walker - er wird in drei Kämpfen angesagt, sehen sie die Tafel dort ?" Kurz, bevor er es erwähnte, hatten sich die Namen auf der Anzeigetafel geändert und nun konnte man an vierter Stelle die Namen 'Fist' und 'Bull' sehen. "Bull wird ein harter Gegner für ihn werden - sie haben beide den gleiche Art zu kämpfen, auch wenn Fist schneller ist. Aber Bull hält sehr, sehr viel aus, denn er ist mehr als nur massig." Man sah nur zu gut, wie sehr sich der ältere Geschäftsmann auf diesen Kampf freute und er rief sofort den Angestellten, um zwei Millionen auf den Sieg von 'Fist' zu wetten. "Wenn die erste Runde vorbei ist, werden die Sieger der ersten Kämpfe wieder gegeneinander antreten - dann gibt es eine halbstündige Pause und dann beginnen die Endkämpfe, und die sind die interessantesten."

“Ah, ich verstehe.” Elay wurde auch angeboten zu wetten, aber er lehnte ab, da er bei so etwas keine Erfahrungen hatte und Glücksspiel auch nicht wirklich mochte. Aber auch das ließ er nicht durchblicken, und er sah scheinbar regungslos den weiteren Kämpfen zu, und trank nebenher ein Schluck Wein. Von den Speisen nahm er nichts, da er schon gegessen hatte.

Dann kam endlich der Kampf, auf den Thommas schon den ganzen Abend gewartet hatte und er lachte leise, als lauter Jubel durch die Ränge brandete. "Sie werden sehen, der Kampf lohnt sich, Mr. Walker. Gerade dieser Kampf wird interessant, denn beide sind die absoluten Favoriten dieses Abends ... zu schade, daß sie schon so früh ausgelost wurden." Dann öffnete sich die Türe im Ring unten und ein junger, sichtbar großer und kräftiger Blauhäutiger betrat den Ring, blieb in der Mitte stehen und spannte kurz die breiten Schultern an, ehe er sie wieder lockerließ und auf seinen Gegner wartete. Die kalten, stahlblauen Augen verengten sich für einen Moment, als die Gäste aufjubelten und seinen Ringnamen riefen ... dann öffnete sich die Türe wieder und sein Gegner kam heraus, und nun hörte man die begeisterten Zuschauer den Ringnamen seines Gegners rufen.

Jetzt lehnte sich Elay vor, denn der blonde Kämpfer kam ihn sehr bekannt vor. Das Schulterrollen und die blonden Haare waren das Erste das ihm bekannt vorkam, und als er das Gesicht sah, wusste er, wer das war. Er kannte ihn noch aus der Schule - aber da war er noch viel schmaler gewesen und sein Gesicht hatte auch im Zorn ein leichten Ausdruck von Spott auf den Zügen, aber jetzt war es nur kalt und aggressiv. Und das sollte der Kerl sein, den sie 'Die Faust' nannten ? Der Kerl, der einen Gegner ohne Skrupel töten konnte ?

Als sein Gegner die Arena betrat, verengte der Blonde für einen Moment abschätzend die Augen, ehe er kurz nickte und seine mit fingerlosen Lederhandschuhen bedeckten, starken Hände zu Fäusten ballte. Der Andere war um einen Kopf größer, mindestens um die Hälfte breiter und etwa fünzig Kilogramm schwerer - doch das Fett über den mächtigen Muskeln des glatzköpfigen Rothäutigen machte ihn langsamer, und diesen Vorteil würde Jo nutzen. Denn auch wenn er selbst größer und viel muskulöser war als früher, so hatte er diese Muskeln durch Training, harte Arbeit und tägliche Kämpfe auf der Straße errungen und war schneller, als man ihm zutraute. Als der Ringrichter den Kampf eröffnete, wich Jo dem Schlag des Anderen aus und ließ ihn an sich vorbeilaufen, während er die Linke hart in dessen untere Rippen schlug - dann sprang er jedoch zurück, als Bull sich drehte und versuchte, ihn zu packen, und ebenfalls einen Schlag bei ihm zu landen.

Aber Jo duckte sich weg und Elay hatte Mühe, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten. Das hier war anders als die Kämpfe auf dem Schulhof ... hier war Jo kalt und unbarmherzig, er steckte einen Schlag weg, der nur seine Schulter getroffen hatte, da er sich wegdrehte, um so schlimmeres zu verhindern. Auch wenn sie sich damals nie verstanden hatten, Elay hatte den Jungen immer bewundert, weil er eine so leichte und lockere Art an sich hatte. Dann schickte der Blonde den Roten mit einem Kinnhaken auf die Bretter, und ließ ihn liegen. Unbehelligt war er nicht davongekommen, durch einen Schlag ins Gesicht blutete die Lippe und es schmerzte Elay, ihn so zu sehen.

Doch der blonde Kämpfer war es gewohnt und leckte sich nur kurz das schwarze Blut von den Lippen, als er in der Umkleide einen tiefen Schluck Wasser trank und sich den Schweiß und das Blut vom Körper wischte. In der Umkleide wurde nicht viel gesprochen, da die Kämpfer nicht viel zu sagen hatten ... nur manchmal kam ein Coach der Sponsoren und sprach mit einem der Kämpfer, die in der nächsten Runde kämpfen würden. Dann wurden die ersten Kämpfer der zweiten Runde aufgerufen und die Anderen sahen auf die Anzeige, die ihnen sagte, wer als Nächstes kam ... und Jo nickte als er sah, daß er in zwei Kämpfen wieder dran war.

 

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