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”Welcome Back” 04
 

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Es waren gut drei Wochen vergangen, seit Elay Jo angestellt hatte und er brütete im Moment über einigen Papieren, die bearbeitet werden mussten. Eigentlich wollte er sich lieber selbst in der Technik beteiligen, aber dazu kam er immer seltener. “Verdammt !” Er knurrte und schrieb etwas auf, ehe er sich neue Papiere hinzog, um auch diese durchzugehen.

Jo war gerade dabei, seine Liegestützen zu absolvieren, als er Elay fluchen hörte. Es fehlten nurmehr einige Liegestützen, bis er seine ersten hundert voll hatte - und nachdem er damit fertig war stand er auf, um zu dem Schlankeren zu gehen, der mit wütend in die Augen gesenkten Brauen auf die Unterlagen starrte. Ohne etwas dazu zu sagen, stellte sich der Blonde hinter ihn und legte die großen Hände auf Elays Schultern, begann eine Massage und nickte, als er fühlte, wie dieser sich langsam entspannte. Natürlich war dies etwas, das ein normaler Bodyguard nicht tun würde - doch Jo war kein normaler Bodyguard und so tat er immer wieder Dinge die anders waren, so wie dies hier. In den ersten Tagen bemerkte Jo, daß Elay oft genug verspannt war und deshalb noch reizbarer wurde - besonders, wenn die Verspannungen dafür sorgten, daß er dazu auch noch Kopfschmerzen bekam. Und da Elay dann so ungenießbar war, daß Jo ihm am Liebsten eine ins Gesicht schlagen würde tat er das, was für ihn und seine Stellung am Besten war: Er scherte sich nicht um die Proteste Elays, sondern massierte ihn, bis dieser nachgab und sich entspannte. Mittlerweile war dies schon einige Male geschehen ... und auch diesmal massierte der große Fighter den Schlankeren, bis die Schultern wieder weich waren, ehe er zurück zu der Couch und erneut zu Boden ging, um die restlichen Liegestützen zu absolvieren.

Es war unglaublich, wie gut Jo wusste, was Elay brauchte. Der Schwarzhaarige seufzte leise, denn die Massage hatte mehr als gut getan. “Danke, Jo.” murmelte er, und arbeitete nun etwas ruhiger weiter. Elay brauchte eigentlich etwas anderes, aber dazu hatte er weder Zeit, noch die Nerven dazu.

Ihm antwortete nur ein kurzes Grummeln, da der Blonde seine Liegestützen nicht für eine Antwort unterbrach, die so oder so nicht nötig war. Denn auf diese Weise konnte Jo ein wenig seiner aufgestauten Energie und Lust loswerden, da er nur manchmal Abends die Zeit hatte, sich auf sein Motorrad zu schwingen und in die Stadt zu einem Club zu fahren. Dort konnte er sich für einige Stunden austoben und einen kurzen Fick in der Seitengasse angeln ... doch ihm fehlten die Fights und der Sex in den Umkleidekabinen, auch wenn er nichts sagte und nur weiter trainierte. Allerdings wunderte es Jo, daß Elay niemals ausging und sich Erleichterung verschaffte - denn wenn ihn seine Menschennkenntnis nicht täuschte hatte dieser es wirklich nötig, und so grummelte Jo nur wieder, als er aufstand und kurz ins Bad ging, um sein Gesicht und die Hände zu waschen. 

Elay war mit noch keinem ausgegangen, weil er einerseits keine Zeit hatte ... und andererseits hatte er schlicht keine Lust, sich mit einer Frau oder einem Mann sexuell abzugeben. Wenn er Druck hatte, linderte er ihn immer selbst, und das genügte ihm in der Regel.

So etwas in der Richtung ahnte der Blonde schon und runzelte in dem angrenzenden Bad für einen Moment die Stirn, als er darüber nachdachte. 'Das kann nicht gesund sein ... und mich wundert es gar nicht, daß er immer so verspannt ist. Verdammt - aber wie bringe ich ihm das bei, ohne ihm auf den Schlips zu treten ? Shit.' Die Gedanken Joeys verhallten ungehört und er trocknete kurz die Hände ab, ehe er wieder herauskam und zum Schreibtisch trat, um sich auf die Seitenkante zu setzen und mit verschränkten Armen zu Elay zu drehen. "Boß ... mach mal Pause, ja ? Es tut dir gut, wenn du mal für einige Minuten aufstehst, rumgehst und einfach nur durchatmest. Dann kannst du mit voller Kraft weiterarbeiten und hast mehr Konzentration. Zu dumm, daß man die Fenster nicht öffnen kann, das wäre jetzt genau das Richtige."

“Man kann aufs Dach gehen, da ist ein Hubschrauberlandeplatz.” Der Schwarzhaarige sagte es fast beiläufig, als er ein paar der Papiere unterschrieb und beiseite legte. “Ich mach gleich eine Pause.” murmelte er und zog sich schon etwas neues von dem Stapel der Sachen, die noch erledigt werden mussten.

Jo antwortete nur ein kurzes "Gut.", ehe er sich wieder vom Schreibtisch löste und zu der bequemen Couch ging, die an der Seite stand, um ein wenig in den Zeitungen zu lesen, die dort lagen. Er sah, daß Elay sich seinen Ratschlag zu Herzen nahm und schon einen kleinen Teil des Stapels separiert hatte, um ihn noch durchzuarbeiten - und nach etwa einer halben Stunde nickte Jo, als sein schlankerer Arbeitgeber den Stift zur Seite legte und sich hinterlehnte. Noch im gleichen Moment stand der Blonde auf und zog seine Lederjacke über, nickte kurz zu Elay und öffnete ihm die Türe des Büros.

Elay seufzte innerlich, stand auf und verließ mit Jo zusammen das Büro, um zum Aufzug zu gehen, der sie beide aufs Dach bringen würde. “Ohne dich würde ich da noch weiter herumsitzen.”

"Das weiß ich - und deshalb hätte ich dich auch rausgezerrt, wenn du nicht von selbst gekommen wärst." Dann stiegen sie aus und gingen noch die letzten Stufen rauf, ehe Jo ihm die Türe aufhielt und nach ihm ebenso auf das Dach trat. "Endlich frische Luft ... und sag mir ja nicht, daß es dir nicht auch guttut, Boß."

“Es tut gut, das weiß ich ja auch.” murmelte der Schlankere, und lehnte sich an die Brüstung des Landeplatzes. Es war ein frischer und angenehmer Wind hier oben, und der Ausblick war atemberaubend. “Aber du tust mir auch gut.” gestand er, und lächelte einen Augenblick.

Jo hatte sich ebenfalls an die Brüstung gelehnt und hob nun kurz eine Braue, ehe er schnaubte und für einen Moment hart lächelte. "Glaub ich dir gern - schließlich sage ich dir was ich denke, und rede nicht dauernd um den heißen Brei herum oder versuche, dir zu schmeicheln. Und ich sorge dafür, daß du ein wenig auf dich achtest. Du bist ein Workaholic, weißt du das ? Warst du schon immer, aber jetzt ist es viel schlimmer als damals in der High-School. Wie hältst du das überhaupt aus ?"

Der Schwarzhaarige grinste schief und blickte Jo offen an. “Gewöhnungssache - ich wurde schon als kleiner Junge eingespannt. Seit ich den Server gehackt und meine Mom meinen Stiefvater geheiratet hatte. Er nutzte mein Talent gern aus, und ich steigere mich gern in die Arbeit hinein. Sicher würde ich lieber selber Programme entwerfen, aber dazu komme ich kaum noch.”

Das überraschte Jo - doch dann nickte er langsam und grinste kurz. "Warum überrascht mich das nicht ? Du warst immer der Beste in der Computerklasse und hast dich immer gelangweilt. Sag nur, das verdammt geniale Betriebssystem deiner Computer ist von dir ?! Selbst ich habe einen deiner Laptops und bin verdammt zufrieden damit - die Krücke stürzt wenigstens nicht dauernd ab. Du solltest wirklich wieder an was Neuem arbeiten, vielleicht ein Spiel ? Du machst die besten Computer, und ehrlich ? Mit guten Spielen könntest du ein Vermögen verdienen, Boß."

“Natürlich ist das System von mir, ich hab lange dran gearbeitet ... und denk nicht, daß ich noch keine Spiele entworfen habe. Ich habe für die Kleinen ein paar gemacht, und auch so noch ein paar. Wenn du magst, kannst du ein paar spielen - sie sind auf beiden PCs im Büro, du kannst dich gern dran versuchen.” Elay grinste wieder. Er wusste, daß er mit den Spielen viel Geld machen konnte ... aber er hatte genug Geld, und das Entwerfen gab ihm etwas Ruhe.

"Echt ? Wow. Gut, ich werde mich mal dran versuchen - es ist eine gute Abwechslung zum Training." Nachdem er geendet hatte, runzelte Jo kurz die Stirn, als er sah, daß Elay bei einem kalten Windstoß leicht zitterte. "Komm, gehen wir wieder zurück - dann kannst du mir erklären, wie das Spiel funktioniert, Boß." Er wollte nicht, daß sich Elay hier vielleicht noch eine Erkältung zuzog - dazu nahm er seinen Job viel zu ernst und je länger er bei dem jungen Firmenboß war, desto mehr begann er, ihn zu mögen. 

So war es auch bei Elay, er vertraute Jo mehr als vielen Anderen, und er war irgendwie beruhigter. “Gern, es wird auch kühl ... ich hätte eine Jacke mitnehmen sollen.” Elay ging wieder zur Tür und sie fuhren nun herab, um zurück in sein Büro zu kommen. “Es ist ein Rollenspiel, ich mag so etwas gern. Ich denke, es ist leicht zu verstehen.”

Während der Schlankere sprach, fluchte Jo insgeheim auf sich selbst, daß er nicht daran gedacht hatte, daß Elay in seinem Hemd frieren könnte und nahm sich vor, ab jetzt besser darauf zu achten. Dann nickte er nur kurz und strich für einen Moment durch seine Ponys, ehe er mit den Schultern zuckte. "Wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nie so ein Rollenspiel gespielt - ich mag eher die Jump-and-Run-Spiele, am Liebsten mit barbarischen Charakteren, die sich mit Schwertern und sowas durchmetzeln. Oder die Kampfspiele, wo man sich einen Chara sucht und gegen einen Anderen kämpft. Aber vielleicht gefällt es mir ja, ich laß mich gern überraschen." Vor allem würde es dafür sorgen, daß Elay ein wenig von seinen Aufgaben wegkam und ausspannen konnte. Auch wenn der Blonde es nicht offen zeigte - er merkte nur zu gut, daß sein Boß viel zu viel arbeitete und kaum Ruhe fand.

“Es ist mit Dämonen und Engeln, die man als Charaktere wählen kann. Sie können gegeneinander kämpfen, wenn man es möchte.” Vielleicht war es ja was für den Blonden, aber erst konnte er es selber ein wenig ausprobieren. “Kleinere Jump-and-Run-Spiele habe ich auch schon entworfen. Wenn du magst, kannst du sie auch ausprobieren.” Die hatte er für seine Geschwister ausgedacht, und sie hatten viel Freude daran.

"Hey, klar - und weißt du was ? Dämonen sind der Hammer, die nehme ich gerne. Außer du hast Engel, die nicht so zart und wuschig, sondern Kämpfer sind. Egal, ich seh es mir an, ich bin schon neugierig." Das war Jo wirklich - doch er ließ sich deshalb nicht davon ablenken, als Erster aus dem Aufzug zu steigen und mit einem kurzen Blick zu überprüfen, ob alles in Ordnung war.

“Lass dich überraschen.” In der Tat waren die Engel nicht solch zarte Wesen und Elay folgte erst, als Jo nickte. So waren sie sicher im Büro und Elay schaltete den anderen Computer an, der an einem extra Schreibtisch stand. “Es ist erst vor zwei Monaten fertig geworden, ich lasse es im Moment von ein paar Testspielern durchspielen.” Er startete das Spiel und tippte noch etwas ein, damit Jo einen eigenen Account dafür bekam, dann machte er für Jo Platz, als es daran ging, sich einen Charakter zu entwerfen.

Der Größere setzte sich auch sofort und runzelte kurz die Stirn, ehe er die Charakterklassen anklickte und sie durchlas. Die Dämonen gefielen ihm sofort, da sie nicht nur sehr kräftige Körper, sondern auch sehr maskuline Gesichter hatten und die Kräfte ihm durchaus gefielen, da er Feuer mehr als nur gerne mochte. Dann klickte er die Engel an und pfiff kurz durch die Zähne, denn diese Engel waren mehr als nur ansehnlich. Ebenso kräftig, doch ihre Gesichter hatten einen leicht androgynen Touch, der ihm sehr gefiel. "Mal ganz ehrlich, Boß - die sind klasse ! Vor allem, wenn man einen Dämon und einen der Engel nimmt und sie zusammenwirft ... die zwei im Bett, das wäre sowas von heiß. Aber ich denke, solche Szenen gibts da nicht, oder ?" 

“Was ? Nein, das gibt es nicht.” Elay war doch überrascht von den Worten und ahnte nun auch, daß Jo schwul oder bi war. “Sie können auch nicht nackt sein, sie tragen zumindest einen Short ... und jetzt level deinen Char erstmal ein wenig, und finde dich ins Spiel. Es kann sein, daß du den Testspielern begegnest, das Spiel ist auf dem Firmenserver, und man kann sich daher begegnen." Elay war unbewusst etwas dunkler auf den Wangen geworden ... er unterdrückte die Vorstellung, wie die Charaktere nackt aussehen würden, und wie sie zusammen etwas taten, das sie im Spiel nicht tun sollten. “Auf lv 60 bist du oberstes Level. Dann lernst du vielleicht meinen Engel kennen.” Er grinste nun, denn er hatte natürlich den allerersten Charakter des Spiels selber hochgespielt, und für sich getestet.

"Sechzig ?! Verdammt, wie soll ich das schaffen ? Argh ... okay, ich probiers. Ich hoffe nur, daß es ein Tutorial gibt, das mir erklärt, welche Moves auf welchen Tasten liegen. Und ich hoffe, ich muß nicht dauernd diese Missionen erfüllen, um Geld zu verdienen - gibts auch Items, die ich einfach finden kann oder die ich bekomme, wenn ich Gegner besiege ?" Jo hatte sich schon gedacht, daß es keine Nacktversionen der Charas gab, doch es war die Frage wert, als er nun die Schwärze auf den Wangen Elays sah. Eigentlich mochte er diese Rollenspiele überhaupt nicht aber er würde es versuchen, da er hoffte, daß Elay sein Können beim Programmieren hier ausgetobt hatte.

Das hatte er, und er setzte sich nun wieder an seinen Schreibtisch. “Du wirst gut klarkommen, glaub mir. Infos gibt es genug, Missionen aber auch, jedoch sind sie nicht so trocken und eintönig. Dämonenschwingen bekommt dein Charakter dann auch mit LV 60, ein Reittier aber schon mit 20.” Das wollte er noch erwähnen und er lächelte einen Moment, als Jo deswegen aufstöhnte. Elays Engel war eher besonders ... er war so erstellt, wie man keinen anderen Charakter erstellen konnte, und keine der vielen Möglichkeiten, die es gab, trafen auf ihn zu.

Jo wußte das aber nicht und er war es auch nicht gewohnt, so etwas zu spielen ... also suchte er sich zuerst die Infos heraus und las sie durch, ehe er sich daran machte, seinen Charakter zu spielen. Er kam besser zurecht, als er befürchtet hatte - und da er sich aus den Mehrspielermissionen heraushielt und nur solo spielte, war es auch eher das, was er mochte. Doch nach einer Stunde speicherte er ab und suchte sich nur noch die Nachrichten heraus, ehe er den Computer wieder herunterfuhr und sich die Augen rieb. "Ganz ehrlich, Boß - daß du bei der ganzen Bildschirmseherei noch keine Brille hast, wundert mich. Mir tun schon nach einer Stunde die Augen weh, und du sitzt fast den ganzen Tag an dem Ding."

“Ich trage auch Kontaktlinsen.” Elay lächelte schief, denn eigentlich trug er wirklich schon eine Brille. Aber er mochte sie nicht besonders, und setzte sich jeden Morgen die Linsen ein. “Ich hab schon in der Schule Kontaktlinsen getragen.”

Im ersten Moment blickte Jo ihn verdutzt an - doch dann nickte er und runzelte kurz die Stirn. "Wie stark sind diese Kontaktlinsen ? Kannst du auch sehen, wenn du sie verlierst ? Es ist gefährlich, viel gefährlicher, als wenn du eine Brille trägst. Hast du die Brille wenigstens dabei, falls du die Linsen mal verlierst ?" Der Blonde begann, sich Sorgen zu machen, denn es war ein großer Nachteil, falls die Stärke der Brille hoch war.

Elay seufzte leise und zog ein Etui heraus, in dem eine schlichte Brille mit silbernen Rahmen lag. “Ich habe sie immer dabei, und sie ist schon etwas stärker. Ich kann aber einigermaßen ohne Brille sehen.” Er nahm sie heraus und gab sie dem Blonden, damit er sehen konnte, wie stark die Brille war.

Der Blonde nickte nur und nahm die Brille, sah sich die Gläser an und nickte wieder, als er sie zurückgab. "Das geht - sie sind nicht so stark, wie ich befürchtete. Verstehst du, ich mache mir Gedanken ... ich bin dein Bodyguard, ich muß dafür sorgen, daß dir nichts passiert und wenn es wirklich nötig ist, mußt du vielleicht auch laufen und dabei nicht durch verlorene Kontaktlinsen behindert werden. Ich weiß nicht wieso, aber ich mag dich, Boß - du bist anders als in der High-School und ich bin froh. Damals stritten wir die ganze Zeit und deine Zunge war schärfer als ein Messer. Aber jetzt ist es anders, und ich bin froh darum - ich beschütze dich so nämlich verdammt viel lieber."

“Das freut mich zu hören.” Elay grinste unwillkürlich und wirkte im Moment sehr entspannt. “Ich finde, du bist bisher der beste Leibwächter, den ich hatte. Ich finde es gut, daß du deine Meinung frei äußerst und dich nicht von mir ins Boxhorn jagen lässt. Ich finde nur, dir fehlt etwas von der Fröhlichkeit von früher. Du hast dich ebenfalls sehr verändert.”

Ihm antwortete zunächst nur eine skeptisch hochgezogene Braue - doch dann schmunzelte Jo hart und stand auf, um seinem schlankeren Arbeitgeber kurz die Schulter zu drücken und zum Fenster zu gehen. "Die Hölle ist zugefroren ... du hast mir ein Kompliment gegeben, Boß. Deine exakten Worte von damals, weißt du noch ? Und ja, ich habe mich verändert - wie ich dir schon sagte, du hattest recht. Die einzige Möglichkeit, in einem haiverseuchten Gewässer zu überleben, ist rauszugehen und dir ein anderes zu suchen ... oder du wirst der größte Hai und frißt alle, die versuchen, dich zu fressen. Ich bin hart, weil ich hart werden mußte - und das ist gut so, denn nur deshalb kann ich dein Bodyguard sein und du brauchst verdammt nochmal einen, weil an deinem Arsch so viele Leute hängen, die du beschäftigst. Und du hast noch Geschwister - und auch die brauchen dich, deshalb ist es gut, daß ich so bin, wie ich bin." Der Große hatte sich schon lange damit abgefunden, daß er alleine war und auch alleine bleiben würde ... doch er war froh, daß er das, was er gezwungenermaßen lernen mußte, nun für etwas gutes nutzen konnte.

Irgendwie schmerzten die Worte des Blonden, aber Elay nickte nur, und hakte nicht weiter nach. Würde er es tun, gäbe es wahrscheinlich Streit, und das wollte er jetzt nicht. “Ich bin auch froh, daß du den Job angenommen hast ... sehr, sehr froh.”

"Gut." Mehr sagte Jo nicht - dann drehte er sich um und rief nur noch ein kurzes "Ich mache meine Runde." zu Elay, ehe er schon die Türe des Büros hinter sich schloß und für einen Moment dunkel knurrte. Die Worte des jungen Firmenbosses hatten lange vernarbte und vergessene Wunden in seinem Inneren geöffnet - und er wollte es vergessen und ging deshalb raus, da er Elay nicht für etwas anschreien wollte, für das er nicht einmal etwas konnte. Und deshalb zog er seine übliche Runde durch die Stockwerke vor und sah nach dem Rechten, sprach hier und da mit den anderen Sicherheitsleuten und nickte, da die Sicherheit hier im Gebäude wie immer lückenlos war.

 

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