”Ein neuer Anfang” 02
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Seit Joe und seine Geschwister bei Granny unterkamen, verging einige Zeit, und es war schon viel passiert. Einerseits schlief Joe jetzt doch bei Gael - denn als der am nächsten Morgen gesehen hatte, daß Joe am Boden schlief, damit seine Geschwister das Bett für sich hatten, war er gleich dagegen und seither schlief Joe mit in dessem Zimmer. Es war schon ungewohnt, aber er hatte sich schnell daran gewöhnt. Jetzt kam Joe von seiner Arbeit, die er von dem Pater bekommen hatte ... und er fühlte sich da sehr wohl, auch wenn die Arbeit hart war. Der Pater war so, wie Gael es erzählt hatte, und Joe sah wirklich zu dem Mann auf. Jetzt überlegte er aber und ging zu dem Platz von Gael, der bald fertig sein mußte ... denn er hatte ihn schon einmal dort abgeholt und war mit ihm nach Hause gegangen, und das würde er heute wieder so machen. Er hoffte aber, daß es okay war und er nicht doch zu aufdringlich wirkte.
Der blonde Stricher war gerade mit einem Kunden beschäftigt und verwöhnte ihn mit dem Mund ... und als dieser fertig wurde, fing Gael den Samen gewohnheitsmäßig im Mund, ehe er danach die erschlaffende Männlichkeit des Kunden wieder in dessen Hose verstaute und den Samen unauffällig an der Seite ausspuckte. Dann stand er auf und lächelte, nahm sein Geld entgegen und verabschiedete den Mann, ehe er aufmerkte, als er eine Gestalt im Schatten der Gasse sah. Einen Moment später erkannte Gael Joe und winkte ihm kurz, ehe er noch zweimal ausspuckte und dann zu ihm kam. "Schon fertig, Joe ? Ich denke, ich höre auch auf ... ich hatte in der letzten Stunde drei Kunden, für Heute ist es genug. Gehen wir gemeinsam ?"
„Gern und ich war nicht sicher, ob du möchtest. Es liegt nur auf dem selben Weg und da dachte ich, daß ich mal kucke. Aber wenn du das nicht willst, dann sag Bescheid, ja ?“ Joe wollte sich da wirklich nicht aufdrängen. Er fühlte sich schon zu dem Gelbhaarigen hingezogen, aber eher als Freund ... denn er hatte zwar schon Leute auf der Arbeit kennengelernt, aber tat sich immer etwas schwer bei Freundschaften.
"Machst du Witze ? Natürlich freue ich mich darüber, wenn du mit mir heimgehen willst, Joe ... es ist sicherer so für uns beide, und ich mag dich auch. Nur wenn ich gerade eine Kunden habe ist es gut, wenn du wie jetzt im Schatten wartest ... dann kann ich fertigmachen, und danach dann Feierabend." Während er sprach, kam Gael zu dem jüngeren Rothäutigen und lachte leise, klopfte ihm kurz auf die Schulter und nickte in die Richtung, in der die Straße zu ihrem Haus lag. "Und ? War es schwer heute ? Es sollte ja das Schiff aus London mit neuer Ware ankommen, wenn ich mich richtig erinnere."
„Dann komme ich immer vorbei und ja, es war vollgestopft mit Geschirr. Wir mußten die Kisten echt vorsichtig tragen, damit nichts kaputtging. So zerbrechlich, aber die Kisten waren doch verdammt schwer gewesen.“ Joe erzählte gleich, denn es schien Gael wirklich zu interessieren.
Jener schmunzelte kurz, nickte und lächelte, als er ihm beim Weitergehen antwortete. "Ja, Geschirr ist sehr schwer - und es ist wichtig, vorsichtig zu sein. Aber die Ladung dürfte viel Geld gebracht haben, und damit bekommt ihr mehr Lohn bezahlt." Gerade die schwere oder schwierig zu transportierende Ware brachte den Arbeitern mehr Geld ... auch wenn es anstrengend war. "Granny hat auch bestimmt schon etwas Gutes gekocht, Joe ... ich denke, du hast Hunger, hm ?"
„Klar und ich denke, man hört das auch schon.“ Der Magen von Joe grollte schon eine Weile und er grinste nun. „Und Claire hiflt gut mit beim Kochen - sie will da auch alles lernen, auch die Rezepte. Ich bin echt froh, daß wir durch dich ein Zuhause gefunden haben.“
Das ließ Gael auch kurz lächeln, ehe er mit den Schultern zuckte und die Hände in die Hosentaschen steckte. "Es war unerwartet - aber wie bei den beiden kleinen Katzen mehr als nur willkommen. Granny ist überglücklich, da sie keine Kinder bekommen kann und da ich nur auf Männer stehe, hatte sie schon mit Enkeln abgeschlossen. Und dann kamt ihr und sie ist überglücklich, und ich freue mich auch. Das Haus ist nun zwar voller, aber es ist schöner - und ich mag euch auch alle sehr, Joe. Und wenn ich ehrlich bin ... es nimmt mir sehr viel Sorgen weg und ich habe nun ein wenig mehr Zeit, und es ist auch schön, nicht mehr so alleine zu sein."
„Ich merkte es schon, als wir ankamen, wie sehr Granny sich um Tobi kümmerte und aufblühte. Und allgemein mit uns allen. Dich liebt sie auch sehr, das sieht man wirklich.“ Es war gleich zu sehen gewesen, und jetzt waren sie gemeinsam eine Familie geworden. Das Baby hatte auch endlich einen Namen bekommen ... und Tobi paßte ganz gut zu ihm, und er war in der kurzen Zeit kräftiger geworden.
"Ja - Granny ist mir immer schon eine liebevolle Mutter gewesen, auch wenn sie immer darauf bestand, daß ich sie nicht Mom, sondern Granny nannte. Es war für mich auch etwas leichter, denn so konnte ich sie schon als Kind von dem Mistvieh, das mich geboren hatte, unterscheiden. Und Tobi ist so ein lieber Junge ... ein Segen, gerade weil er so wenig schreit und so viel lacht." Auch Gael mochte den Kleinen sehr und er schmunzelte leise, als er an ihn dachte. "Und auch deine kleinen Geschwister blühen auf, so wie du, Joe ... du hast schon gut zugelegt und bist sogar noch etwas gewachsen, und du lachst viel mehr."
Jetzt lächelte der Rothäutige wieder und rieb sich im Nacken. „Ich hatte zuviel Sorgen, daher war ich lange nicht so erleichtert. Und ich denke, wir hatten mehr Glück mit unserer Mutter, auch wenn sie als Hure arbeiten mußte. Sie war für uns da, soweit es ging. Wir vermissen sie und ich bin froh, daß meine Geschwister Granny haben, denn sie brauchen sie wirklich.“ In Joe brodelte aber schon immer, daß - wenn er nicht gezeugt worden wäre - seine Mutter nicht aus dem Haus geworfen worden wäre, und dann als Hure anfangen mußte Aber im Grunde war es nie ihre Schuld gewesen - eher die des Hausherrn, der sie vergewaltig hatte. Sein Blick wurde kurz wieder kühler, aber dann kamen sie beim Haus von Granny an und er lächelte, da man draußen schon das gute Essen riechen konnte, und sein Magen wirklich laut aufknurrte. „Mein Magen ist wohl auch größer geworden.“
Das ließ Gael wieder schmunzeln und er legte kurz die Hand auf den Rücken Joes. "Das denke ich auch, Joe - aber du brauchst es auch, weil du so hart arbeitest." Dann trat er ein und lachte, als die Geschwister herangelaufen kamen, knuddelte sie kurz und ließ sie dann zu Joe, ehe er Granny umarmte und sie liebevoll an sich drückte. Erst dann ließ er sie los und ging ins Bad, um sich dort die Kunden abzuwaschen.
Da hatte Gael den Vorrang, und erst nach ihm würde Joe ins Bad gehen. Jetzt lachte er aber und hob Tim hoch, um ihn an sich zu drücken ... und ließ ihn nach dessem Lachen, da er ihn dabei kitzelte, wieder herunter. „Heute hab ich gut verdient Granny, wir mußten Porzellan abladen. Wer was zerbrach, hat Abzug bekommen - ich hab aber nichts zerbrochen und ich glaube, alle haben deswegen gaaaanz besonders aufgepaßt.“ Er erzählte ihr das immer gern und wußte, daß sie da auch gern zuhörte.
"Das ist gut, Junge - du hast Kraft, aber du bist auch vorsichtig und das ist gut." Die alte Blauhäutige schmunzelte leise und zog Joe kurz zu sich runter, um ihm einen sanften Kuß auf die Wange zu geben und ihn danach wieder loszulassen. "Wenn Gael fertig ist, solltest du dir noch den Dreck der Arbeit abwaschen. Ich habe das Essen schon warmgemacht - du hast sicherlich großen Hunger nach der harten Arbeit und brauchst es auch, mein Junge."
„Ja, ich hab doch reichlich Hunger und Pater Aiven sagt auch, daß ich viel essen sollte damit ich da gut mithalten kann, um mehr Kraft zu bekommen.“ Joe sprach auch gern von dem Pater, denn der gab ihm schon einige Tips und hatte natürlich auch gemerkt, daß Joe noch einen ganzen Schub machen würde.
"Da hat Pater Aiven auch recht, Junge ... du brauchst es und ich freue mich schon darauf zu sehen, wie groß und stark du werden wirst." Granny lachte leise als sie sah, wie die Wangen Joes durch dessen Verlegenheit tiefschwarz wurden und strich sacht mit den Fingerspitzen über eine der heißen Wangen, ehe sie sich wieder löste und leise summend in die Küche ging, um dort ein wenig frisches Wasser aus der Leitung zu pumpen.
„Ich auch irgendwie - so kann ich alle abschrecken, die Ärger machen können.“ Joe wußte, daß er größer und kräftiger werden würde ... denn er war jetzt schon so groß wie ein üblicher Erwachsener, und würde wohl wirklich noch zulegen. Und er wollte bei Pater Aiven dann auch etwas trainieren, damit er die Familie beschützen konnte. Oder eher Gael - denn der arbeitete auf der Straße und Aiven war mit dem natürlich auch einverstanden, daß Gael beschützt wurde.
Granny nickte nur und lächelte zu Joe, ehe sie sich weiter der Aufgabe widmete, ihm und Gael das Essen warm zu machen. Der junge Blauhäutige war inzwischen fertig und kam aus dem Bad, klopfte Joe auf die Schulter und nickte kurz zu ihm. "Gehört alles dir - und es ist noch genug heißes Wasser da, du brauchst es eher als ich." Denn um sich den Dreck der Kunden abzuwaschen brauchte der junge Stricher nicht so viel Wasser und Seife wie Joe, der von der harten Arbeit im Hafen viel schmutziger wurde.
„Danke ... und ich beeile mich, dann können wir zusammen essen.“ Joe ging gleich ins Bad und wusch sich da gründlich, aber auch schnell ... er wollte schon mit Gael zusammen essen, denn Granny und seine Geschwister hatten schon gegessen, es war ja auch schon recht spät. Claire wartete jetzt auch nur darauf, daß ihr Bruder aus dem Bad kam, dann sagten sie und Jim gute Nacht ... denn sie waren eigentlich schon wieder zu lange wach.
Auch wenn Granny immer darauf achtete, daß sie am frühen Abend schon ein kleines Nickerchen machten, damit sei dann wach sein konnten, wenn Joe und Gael heimkamen. Der junge Blonde hatte nur genickt und war in die Küche gegangen, lächelte, als Granny ihnen schon den Eintopf hinstellte und umarmte sie, gab ihr einen sanften Kuß auf die Wange und löste sich wieder, um ihr den heutigen Verdienst zu geben. "Heute hatte ich Glück - es gab mehr Kunden." Sie bedankte sich wie immer und legte die Münzen in ihre Börse, ehe sie ihm noch eine Tasse Tee gab. "Ich danke dir wie immer, Junge." Dann blickte sie auf, als Joe kam und stellte auch ihm noch eine Tasse Tee hin, ehe sie ihnen einen guten Appetit wünschte.
Joe hatte auch etwas Geld und steckte es jetzt in die Börse von Granny, denn auch er gab immer etwas ab. „Danke, Granny ... und das Essen sieht auch großartig aus.“ Es war wie immer sehr reichhaltig, und würde sie beide satt machen. Dann fing er an, langsam zu essen ... denn er hatte zwar Hunger aber wußte, daß langsames Essen besser war, als zu schlingen.
Auch Gael aß langsam und genoß den Eintopf ... denn Granny achtete darauf daß er es lernte, nachdem sie ihn aufgenommen hatte. Auch jetzt lächelte sie bei dem Anblick der beiden und bedankte sich bei Joe, gab ihnen beiden noch einen Kuß auf die Stirn und wünschte ihnen noch eine gute Nacht. Dann brachte sie die beiden jüngeren Geschwister ins Bett, gab ihnen ebenfalls noch einen Gutenachtkuß und schloß die Zimmertüre bis auf einen Spalt, ehe sie sich ins Bad begab, um sich für die Nachtruhe fertigzumachen.
Joe aß erstmal, dann sprach er wieder mit Gael. „Ich hab Pater Aiven übrigens gefragt, ob er mir das Kämpfen beibringt. Ich hab mich zwar schon früher oft geprügelt, aber ich möchte es schon besser lernen.“ Er erzählte es jetzt, denn er wollte das doch loswerden. „Ich möchte auf euch aufpassen.“
"Hm ? Das ist sehr gut, Joe - der Pater kann es sehr gut, er war Straßenkämpfer und Hafenarbeiter, bevor er zum Glauben fand. Er kennt auch verschiedene Arten wie man kämpft von den Seeleuten und anderen Einwanderern ... in der Hinsicht war der Pater durch seine Herkunft immer sehr wohlwollend, er verurteilt Niemanden hier. Viele Pater mögen die Arbeiter nicht, vor allem die Rothäutigen, Gelbhäutigen und Mixe ... und vor allem nicht die Huren, auch wenn die Kirche ihren Patern männliche Gefährten gestattet, da daraus keine Kinder kommen können. Aber Pater Aiven hat immer ein Ohr für alle und seit er hier ist, können auch wir Huren sicherer sein und ein normales Leben führen." Man hörte und sah gut, wie sehr Gael den Pater bewunderte ... doch es war eher so, daß er ihn als eine Vaterfigur sah, da der Pater sich so um alle kümmerte.
„Ich mag ihn auch gern - man kann ihm wirklich vertrauen, und ich freue mich auf das Kämpfenlernen. Ich lerne es aber erstmal, um alle zu beschützen.“ Er überlegte noch, ob er Straßenkampf anfangen würde ... aber erst kam die Arbeit, und daß er zur Not Gael und ihre Familie erfolgreich schützen konnte.
"Du bist auch noch zu jung, um in den Straßenkämpfen mitzumachen, Joe - bitte nicht böse sein. Das wird auch Pater Aiven dir sagen, denn er weiß nur zu gut wie es ist, wenn man von frühester Jugend an in die Ringe geworfen wird. Gerade weil er für einen Blauen sehr groß und kräftig ist, mußte er schon in den Ring, als er nicht einmal sechzehn war ... und er trägt noch heute die Narben davon und kam oft nur knapp mit dem Leben davon. So etwas geht erst, wenn du ausgewachsen bist und er dir alles beigebracht hat, Joe - bitte warte noch so lange, ja ? Auch wenn die Preisgelder viel höher sind als die Arbeit im Hafen." Denn gerade diese Preisgelder waren oft der Anreiz dafür, daß Männer in die Kampfringe stiegen - und oft genug schlimme Verletzungen davontrugen.
„Ja, das hat der Pater erzählt, und ich strebe das auch noch nicht an. Ich will es nur lernen, daß ich mich bei einem Kampf verteidigen oder angreifen kann, wenn dir oder den Anderen etwas getan wird.“ Joe war da nicht so ehrgeizig. Er wußte aber auch, daß man da deutlich mehr Geld verdienen konnte. „Wenn, dann wirklich erst später ... die Arbeit trainiert meinen Körper, und ich verdiene so mein Geld für euch.“
Als Joe davon erzählte, daß er ihn beschützen wollte, blickte Gael überrascht zu dem Jüngeren ... doch dann lächelte er und nickte kurz. "Danke ... und es ist gut, daß du so vernünftig bist. Man kann auch gut leben, wenn man ehrlich ist und nicht so viel riskiert. Weißt du denn schon, ob du Morgen arbeitest ?"
„Ja, ich hab da wieder Arbeit, aber diesmal nicht so lang. Wenn du magst, dann komme ich etwas eher und warte, bis du fertig bist ?“ Joe fragte da lieber ... denn er war dann zwar nicht sichtbar, aber war eben in der Nähe von Gael und seinen Kunden. Er wollte sich da nicht aufdrängen, denn er wollte keinen Kunden vertreiben. Joe war schon immer so, daß er eher auf das Wohl aller Anderen achtete, und fragte daher lieber immer.
"Wenn du das möchtest ? Gerne. Aber du weißt ja, wenn ich einen Kunden habe, bleibe lieber im Schatten ... aber ich wäre froh, so ist es etwas sicherer." Es war Gael etwas peinlich, daß er froh um den Schutz war ... doch manchmal waren Kunden betrunken und aggressiv, und da er keinen Zuhälter hatte, der ihn beschützen konnte war es sicherer, wenn Joe im Schatten wartete. Während sie sprachen, wurden sie auch mit dem Eintopf fertig und Gael stand schließlich auf, nahm sein Geschirr und brachte es zur Spüle, pumpte etwas Wasser in dieWanne und goß noch heißes Wasser aus der Kanne am Herd dazu, ehe er damit begann, sein Geschirr abzuwaschen.
„Da werde ich bleiben und wenn einer Ärger macht, mache ich mich bemerkbar ... dann weiß er, daß du einen Aufpasser hast“ Joe wußte, wie das ging ... er war zwar immer freundlich, aber wußte auch schon, was zu tun war. Denn Pater Aiven hatte es ihm erklärt und gezeigt, und Joe hatte es gut nachgemacht. Er kam zu Gael und trocknete das Geschirr gleich ab, nachdem er ihm sein eigenes gegeben hatte. „Pater Aiven hat mir schon gezeigt, wie ich die Kerle abschrecken kann.“
"Das ist gut ... du wirst noch etwas brauchen, bis du so abschreckend wie er bist, aber du kannst schon jetzt gut abschrecken da du kräftig bist." Es war schön, daß Joe auch hier mithalf und Gael spülte schnell noch den Rest ab, ehe er das schon getrocknete Geschirr aufräumte und nickte. "Machen wir uns bettfertig, ja ? Wir haben es uns beide verdient."
„Ja ... und ich denke, wir werden beide gut schlafen.“ Joe war ziemlich müde und Gael erging es bestimmt ähnlich, denn es war doch schon recht spät. Sie hatten sich auch schnell daran gewöhnt, ein Zimmer und ein Bett zu teilen und Joe versuchte, Gael im Bett nicht zu bedrängen. Wenn er einschlief, dann blieb er bisher immer so liegen wie er eingeschlafen war ... denn das hatte er von Anfang an bei seinen kleinen Geschwistern trainiert.
Auch Gael schlief eher ruhig und nickte, ehe er den Kerzenständer am Griff aufnahm und ihnen in den Gang vorausging. Sie waren beide schon vorher auf das Klo gegangen und so konnten sie gleich in ihr Zimmer, denn die anderen Kerzen im Haus hatte Granny schon gelöscht. Im Zimmer selbst stellte Gael die Kerze auf sein Nachtkästchen und gähnte hinter vorgehaltener Hand, ehe er sich auszog und nur in die leichte, kurze Schlafhose schlüpfte, die sie Nachts trugen. Die reichen Leute leisteten sich oft Nachthemden für die Männer ... doch ärmere Leute konnten sich so viel Stoff nur für die Nacht nicht leisten, und trugen entweder leichte Schlafhosen oder gar nichts.
Hier trug auch Joe Schlafhose, denn es war doch besser ... und in die schlüpfte er schnell, und legte seine Kleidung ordentlich beiseite. Erst dann ging es ab ins Bett und er hob die Decke für Gael an, denn sie teilten sich die eine Decke.
Denn die Quiltdecke, die Granny genäht hatte, war groß genug dafür und der Blonde lächelte, als er sich hinlegte und dann die Kerze ausblies. Dann wünschte er Joe noch eine gute Nacht und schloß die Augen, denn er war wirklich müde und es war angenehm, den jungen Roten neben sich zu spüren.
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